Die Weltmeisterschaft in Bulgarien im September ist für Adrian Jäggi der wichtigste Event dieses Jahr. Noé Henseler fokussiert sich nach der Europameisterschaft Ende Mai auf die nationalen Rennen. Unsere beiden Bike-Talente geben Einblick in ihre Vorbereitungen und die Testläufe, deren Resultate ein Kriterium für die Selektion der Grossanlässe wie die kommende Europameisterschaft in Polen sind.

Ihr wurdet letztes Jahr für eure herausragenden Leistungen national und international vom Verband und Verein geehrt. Nun seid ihr von der Stadt Solothurn für die Sportlerehrung nominiert. Was bedeuten euch diese Ehrungen?

Adrian: Diese Ehrungen bedeuten mir jeweils sehr viel. Sie zeigen, dass meine Erfolge auch ausserhalb der kleinen Bike-O und OL-Bubble wahrgenommen werden, was für unseren Sport und auch für mich sehr wichtig ist. Leider findet die Ehrung der Stadt Solothurn meist terminlich eher ungünstig statt, ich konnte erst einmal teilnehmen und auch dieses Jahr bin ich wieder im Ausland… 

Noé: Für mich runden die Ehrungen schön das letzte Jahr ab und es kann nochmals kurz auf die Erfolge zurückgeschaut werden, bevor es weiter in die nächste Saison geht. 

Adrian, du gehörst zusammen mit Silas Hotz, Noah Rieder und Flurin Schnyder dem Elite B-Kader im Bike-OL an. Wo liegen deine Stärken? Wo siehst du deine Stellung im Team?

Adrian: Wir sind eine coole und eingespielte Gruppe. Wir pushen einander und verstehen uns extrem gut. Wir freuen uns für die Erfolge anderer und helfen einander, wo immer es geht. So macht es Spass! Als einer der ältesten und erfahrensten Athleten versuche ich, meine Erfahrungen und Tipps an die Jüngeren weiterzugeben.

Noé, du gehörst dem Bike-OL Kader als Junior U20 an. Seit diesem Jahr hast du einen persönlichen Betreuer. Wie hat sich diese Zusammenarbeit bisher entwickelt?

Noé: Da Silas Hotz mein persönlicher Betreuer ist, kann ich mich schlecht beschweren;). Ich kann von seinem breiten Wissen in der Trainingslehre sowie seiner grossen Erfahrung im Bike-OL gut profitieren.

Ihr habt im April bisher an vier Testläufen in der Lombardei und in der Schweiz teilgenommen. Wo steht ihr (Physis, Biketechnik, Kartenarbeit)? 

Adrian: Von den fünf Testläufen bisher (am letzten Sonntag waren zwei (eher lange) Sprints auf dem Programm) gewann ich vier. Ich bin relativ zufrieden mit meiner Form. Nun gilt es bis zur EM den letzten Feinschliff zu holen und mich vor Ort optimal auf das Gelände einzustimmen. 

Noé: Ich fühle mich momentan recht fit, dies hat sich an den bisherigen Selektionsläufen gut abgezeichnet. So kann ich mich nun vollständig auf die Kartenarbeit konzentrieren, die sich nun in vollem Gange befindet, um möglichst gute Resultate zu erzielen, in Polen.

Ab 8. Mai folgen weitere Läufe in den Disziplinen Middle, Massenstart und Long. Worauf freut ihr euch besonders? Was braucht es, um innerhalb von drei Tagen solch unterschiedliche Disziplinen zu bestreiten? 

Adrian: Es sind sogar fünf Tage mit fünf Rennen. Ich freue mich am meisten auf die drei WREs (Massenstart, Long, Sprint). Das (vor-)alpine Gelände gefällt mir und ist gut auf meine Stärken zugeschnitten. Mit guten Resultaten will ich mir einen besseren Startplatz für die EM und viel Selbstvertrauen sichern. Es wird aber sicher auch wichtig sein, sich genügend zu erholen, denn über Pfingsten stehen schon wieder drei Wettkämpfe in Frankreich an. 

Noé: Ich nutze nun die Wettkämpfe ab dem 9. Mai, um mich im internationalen Feld mit den Gleichaltrigen zu vergleichen, so weiss ich, was mich an der EM genau erwartet. Für mich sind alle Wettkämpfe sehr wichtig und bereiten mir viel Spass, allerdings kann ich häufig an der Lang- und Mitteldistanz die besten Resultate erreichen. In Evian werden viele Höhenmeter auf uns zukommen, so ist für mich eine gute physische Vorbereitung essentiell. 

Welche Zielsetzungen habt ihr bezüglich der Europameisterschaften in Ostróda, Polen vom 28. Mai? 

Adrian: Ich will meine gute Form ausspielen und mit einem Diplom einen weiteren Schritt nach vorne machen. Speziell freue ich mich auf die Mixed Staffel, ich habe gute Erinnerungen an dieses Format aus dem letzten Jahr. 

Noé: An der diesjährigen EM, in der neuen Kategorie Junioren, versuche ich wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse zu sammeln, da für mich das osteuropäische Gelände oft kleinere Schwierigkeiten bereitet, aufgrund des dichten Wegnetzes.

Wir wünschen den beiden erfolgreiche Testläufe und freuen uns, wenn bei der Selektion Mitte Mai gute Startplätze herausschauen.

Foto: Patrick Imboden (Adrian Jäggi)

Foto: Thomas Bruas (Noé Henseler)

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