Malin Lüthi und Amelie Krompass, v.l.
Amelie Krompass, Bucheggberger OL, und Malin Lüthi, OLG Biberist SO, kümmern sich um das Rahmenprogramm des Schlusslaufes für die Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren.
Amelie und Malin, welche Bedeutung hat der traditionsreiche Schlusslauf für den Nachwuchs? Wie sieht der Ablauf aus?
Amelie: Der Schlusslauf ist für den Nachwuchs ein wichtiges Rennen. Die ganze Saison über werden Punkte bei den Läufen gesammelt, am Schluss gibt es eine Rangliste. Normalerweise gibt es für den ersten Platz 30 Punkte, für den zweiten Rang 29. usw. Am Schlusslauf gibt es mehr Punkte (für den Erstplatzierten 40), ein gutes Resultat hier, kann für die Endrangliste noch viel ausmachen. Das Prozedere sieht so aus, dass die besten Zehn der jeweiligen Kategorie am Schluss starten mit fixen Startzeiten. Der oder die Beste im Zwischenklassement startet dann jeweils zuletzt.
Malin: Als ich selbst noch als Nachwuchsläuferin am Schlusslauf startete, hatte dieser Anlass meiner Meinung nach noch einen höheren Stellenwert. Es war klar, dass man dort teilnimmt, egal ob man an fast allen regionalen OLs der Saison teilgenommen hat, oder nur gerade am Schlusslauf. Leider beobachte ich, dass dieser Schlusslauf etwas an Bedeutung verloren hat.
Der erste Teil des Schlusslaufes ist der 51. Biberister OL am Samstagnachmittag. Danach werden so schnell wie möglich die Punkte für die Gesamtwertung in den Nachwuchskategorien ausgerechnet, damit die Rangverkündig baldmöglichst über die Bühne gehen kann. Anschliessend ist eine Staffel für die Jugendlichen der teilnehmenden Vereine geplant, bei welcher das Mitmachen im Vordergrund steht. Für diejenigen, die in Rüttenen übernachten, gibt es danach Abendessen gekocht von unserem Festwirtschaftsteam rund um Michael Wyss und Mirjam Lüthi. Übernachtet wird dann in der Turnhalle.
Am Sonntagvormittag steht der 48. Berner Team-OL auf dem Programm. Dieser bildet dann definitiv den Abschluss der regionalen OL-Saison.
Worauf dürfen sich die Nachwuchsläuferinnen und -läufer freuen?
Malin: Die Nachwuchsläuferinnen dürfen sich auf ein OL-Weekend freuen, bei dem es nicht nur um den OL geht, sondern auch Zeit bleibt für geselliges Beisammensein und auch Freundschaften über die Vereinsgrenzen hinweg zu pflegen.
Amelie: Das Schlusslaufweekend ist immer ein Highlight und bleibt noch lange in Erinnerung. Neben dem Schlusslauf und Berner Team OL wird es ein abwechslungsreiches Programm an Aktivitäten geben. Zum einen mit dem sofit-Anhänger, der viele verschiedene Spiel- und Sportgeräte bietet, aber auch mit der traditionellen Nachwuchsstaffel oder dem Hallen Nacht OL.
Ihr engagiert euch beide trotz Studium, du Amelie zur Sportwissenschaftlerin, und du Malin zur Juristin in der Nachwuchsförderung in den organisierenden Vereinen. Ihr organisiert Trainings und habt diesen Frühling auch ein OL-Lager durchgeführt? Was gefällt euch an dieser Aufgabe? Wo liegen die Herausforderungen?

Amelie: Ich finde es sehr schön, meine Leidenschaft fürs OL mit den Kindern teilen zu können. Ich konnte jahrelang selbst von den Trainings profitieren. Die gewonnen OL-Erfahrungen nun weitergeben zu können erfüllt mich sehr. Wenn die Kinder oder auch Erwachsenen nach dem Training mit einem Lächeln gehen, habe ich mein Ziel erreicht. Durch den Zusammenschluss des Trainings unserer beiden Vereine, haben wir mittlerweile eine grössere Gruppe. Dies motiviert noch einmal mehr. Das ImpOLs-Lager ist immer ein Highlight im Jahr. Ich habe selbst mehrere Male teilgenommen. Nun auch im Leiterteam zu sein und am Lagerleben teilzunehmen, macht mir sehr viel Spass und Freude.
Die Schwierigkeit liegt sicher im Zeitmanagement. Ein Training zu planen ist aufwändig und braucht viel Zeit. Normalerweise bin ich am Mittwoch immer bis 18.00 Uhr an der Uni. Um ein Training zu leiten, muss ich mehrere Stunden Vorlesungen ausfallen lassen, die ich dann wieder aufholen muss. Dies erfordert eine gute Planung. Ich bin froh, können wir auf viele motivierte Leiter und Leiterinnen zählen, so kann man sich gut abwechseln.

Malin: Mir gefällt es, dass ich mit der Nachwuchsförderung mein Wissen über diesen tollen Sport weitergeben kann. Wenn ich als Dankeschön zufriedene Gesichter und positive Rückmeldungen zum Training erhalte, motiviert das schon sehr weiterzumachen und gibt einem das Gefühl das Richtige zu tun. Tatsächlich bringt diese Aufgabe auch einige Herausforderungen mit sich. Ein OL-Training zu organisieren ist schon sehr zeitintensiv. Denn es reicht nicht nur während der Trainingszeiten von 17.00 – 18.30 Uhr vor Ort zu sein, sondern es müssen auch die Bahnen gelegt werden, die Posten gesetzt und anschliessend wieder eingezogen werden. Da ich am Mittwochnachmittag nicht frei habe, muss ich schon gut planen und organisieren, dass es mir rechtzeitig ins OL-Training reicht. Jedoch muss man auch relativieren, denn ich kann mein Studium sehr frei gestalten und somit besser auch mal früher gehen, als wenn ich einer Erwerbsarbeit nachgehen würde. Wenn mir der OL aber nicht so sehr am Herzen läge, würde ich sicherlich nicht so viel Zeit dafür investieren.
Ihr seid als Jugendliche selbst Teilnehmerinnen des nach dem aktuellen Sponsor benannten Wenger Cups gewesen? Welche Erinnerungen daran sind heute noch wach? Welche Tipps möchtet ihr dem Nachwuchs mitgeben?
Malin: Ich habe nur positive Erinnerungen an die Schlusslauf-Weekends. So genau kann ich mich zwar nicht mehr erinnern, jedoch war die Plausch-Staffel, die meistens vor der Rangverkündigung stattfand, immer ein Highlight. Dem Nachwuchs kann ich nur empfehlen am Schlusslaufweekend teilzunehmen, denn ich finde dieses nach wie vor eine tolle Sache.
Amelie: Ich kann mich noch an meine ersten Läufe erinnern. Zuerst bin ich mit meinen Eltern gelaufen. Mit 8 Jahren habe ich dann begonnen, erste Erfahrungen in der Kategorie D10 zu sammeln. Am meisten in Erinnerung sind mir die Wettkämpfe, für die ich am längsten gebraucht habe. Zweimal bin ich z.B. aus der Karte gelaufen. Einmal auf dem Weissenstein und das andere Mal aufgrund eines Parallelfehlers. Und einmal hatte ich gar keine Ahnung mehr, wo ich war, bin wieder den ganzen Weg zurück an den Start gelaufen, vom Start den Schildern entlang zum Ziel und vom Ziel mit meinen Eltern noch die fehlenden Posten abgelaufen. Ich hatte zwar schlussendlich alle Posten in der richtigen Reihenfolge gestempelt, jedoch mit über 1h Rückstand auf die restlichen Läuferinnen in meiner Kategorie 🙃 An die Schlusslauf Weekends kann ich mich nur noch vage erinnern. Vor allem die Nachwuchsstaffel und das Übernachten in der Turnhalle sind mir geblieben. Dem Nachwuchs versuche ich mitzugeben, dass sie möglichst viel Freude am Sport haben.
Fotos: A. Krompass und M. Lüthi