Wir blicken mit Lotta Marit Lüthi auf ihr erstes, sehr erfolgreiches Jahr im Nachwuchskader Bern/Solothurn in der Kategorie D16 zurück. Dazu haben wir sie mit fünf Behauptungen konfrontiert. 

 

In der Jahrespunkteliste bist du zurzeit in der Kategorie D16 auf dem 2. Zwischenrang zusammen mit Coralie Waldner und nur einen Punkt hinter der führenden Nesa Schiller.

«Du bist selbst am meisten überrascht, dass du dich in der neuen Alterskategorie so erfolgreich behaupten konntest!»

«Beim Start in die Saison habe ich nicht damit gerechnet, dass es so herauskommt. Im Verlaufe der Saison stellte ich fest, dass es gut läuft. Ich bin dennoch mehr als überrascht, dass ich es nun auf den 2. Platz geschafft habe. Es ist schön, den Platz mit meiner guten Kollegin Coralie Waldner zu teilen.»

 

Deine Mutter ist eine erfolgreiche D50 Läuferin, dein Vater läuft ebenfalls und ist ein engagierter sCOOL-Verantwortlicher und deine ältere Schwester macht sogar in Kanada OL. Auch deine Grossmütter verfolgen deine OL- Ergebnisse mit grossem Interesse. 

 «Ein wichtiger Erfolgsfaktor für dich ist, dass du in einer überaus OL-begeisterten Familie aufwächst!» 

«Dem kann ich nur zustimmen. Ohne sie wäre ich gar nicht zum Sport gekommen und würde ihn nicht ausüben. So hat mich mein Vater schon von klein auf mitgenommen, und ist mit mir die Bahn «Offen kurz» im Wald gelaufen.»

 

Im Nachwuchskader kannst du mit den gleichaltrigen Annina Kunz und Malin Niggli trainieren. Sie gehören der ol norska an, wo du ja ebenfalls Mitglied bist. 

«Simone Niggli Luder, auch Mitglied der ol norska, welche vor 13 Jahren nach 23 Weltmeistertiteln zurücktrat, ist ein grosses Vorbild für dich!»

«Das stimmt auch. Simone Niggli Luder ist zudem meine persönliche Betreuerin. Ich bin mit ihr mehrmals pro Woche im Austausch. Sie gibt mir Tipps und Tricks. Beim Erarbeiten meines Trainingsplans geht das mehrmals hin und her mit Telefon und Notizen per WhatsAPP, bis er sitzt. Sie bespricht sich mit mir z. B. auch vor dem Wettkampf.»

 

Nach der Fuss-OL Saison beginnt für dich im Dezember die Ski-OL Saison, wo du dich für das Jugend Regionalkader selektioniert hast. 

«Du bist ein Bewegungsmensch und chillen ist nicht so dein Ding. Darum ziehst du im Winter das Langlaufen einer Saisonpause vor!»

«Das stimmt nicht so ganz. Zurzeit bin ich in einer Trainingspause. Der Körper braucht auch Pausen, um leistungsfähig zu sein. Langlaufen ist für mich wichtig, um im Ausdauerbereich trainieren zu können. Allerdings werde ich über Weihnachten Neujahr mit meiner Familie nach Südafrika an einen OL reisen, und da wird das Ausdauertraining in den Hintergrund rücken.»

 

Du investierst viel Zeit für den OL mit Trainings, Läufen, Kaderzusammenzügen, Lager, …

«Deine grosse Motivation sind die Selektionen für internationale Anlässe wie die EYOC in Bulgarien oder die EYSOC in Lettland wie in diesem Jahr!»

«Sicher ist das ein grosser Motivationsschub. Es gibt aber auch schlechte Ergebnisse. Man kann sich nicht nur mit der Selektion für internationale Anlässe motivieren. Wichtig ist mir: Jeden Wettkampf immer vor sich zu sehen, und dort sein Bestes zu geben. Ich bin zudem ehrgeizig. So gilt das für mich auch beim Training. Ich fühle mich besser nach einem Intervalltraining mit müden Beinen am Abend.» 

 

Wir gratulieren Lotta zur ausgezeichneten Saison herzlich und danken ihr für das Gespräch.

 

Foto: Patrick Bryner