Foto: Vize-Europameisterin Lotta Lüthi, Europameisterin Fanny Delahaye, Hana Vitkova (v.l.)

Lotta gewinnt an ihrer ersten EYOC-Teilnahme auf Anhieb den Titel Vize-Europameisterin in der Langdistanz und die Silbermedaille in der Staffel mit Rahel Good und Luisa Gartmann. Der 10. Rang im Sprint runden die Bilanz dieses jüngsten OL-Talentes der Equipe D16 ab. Die Mitglieder der OLG Biberist SO gratulieren ihr herzlich!

Foto: Staffel-Zieleinlauf zum 2. Rang, Lotta Lüthi, Luisa Gartmann, Rahel Good (v.l.)

Die 16-köpfige Schweizer-Delegation startete am Freitag, 24.6.23 an der European Youth Orienteering Championships 2023, EYOC in Bulgarien. Der Auftakt bildete der Sprintwettkampf im Zentrum der Kleinstadt Velingrad. Am Samstag folgte die Langdistanz und am Sonntag die Staffel. Lotta musste sich In der Kategorie D16 mit 95 Teilnehmerinnen messen.

Lotta, 2008, kam die Ehre zuteil für die EYOC selektioniert zu werden. Das oberste Ziel war internationale Erfahrungen sammeln zu können. Ihre bisherige erfolgreiche Saison, in der für sie neuen Alterskategorie D16, schürte aber auch Erwartungen.

Lotta lässt uns an ihrem Abenteuer EYOC teilhaben.

Erste EYOC und Sprint

Lotta, wie hast du deinen ersten Einsatz an einer EYOC bei W16 im Fuss-OL erlebt?

«Es war nicht viel anders an einem normalen Lauf und cool.»

Die Sprintkarte war eine ungewohnte Mischung aus Wohnquartieren und Waldpartie. Wie konntest du mit dieser Herausforderung umgehen? «Die Mischung aus Wald und Stadt war cool. Sie haben sehr viel aus der Karte herausgeholt. So hat der neu kartierte Schlussteil, der bis da unbekannt war, Spannung gebracht. Und die künstlichen Mauern haben den Lauf schwieriger, aber ebenfalls spannend gemacht. Es sind mir sehr viele Fehler passiert und mein Laufkonzept war nicht so gut. Doch neuer Lauf, neue Chance!»

Foto: Screenshot D16 Sprint, Lotta P7 zu P8

Die Schweizerinnen Rahel Good und Nesa Schiller holten Gold und Silber.

Langdistanz

Lotta wählte die frühe Startzeit von 8.53 Uhr MEZ für die anforderungsreiche Langdistanz. Heisses Wetter zum Laufen ist nicht so ihr Ding. Nebst ihrer physischen Leistungsfähigkeit bewies sie mit ihrer Routenwahl auch Nervenstärke. Früh gestartet, hielt ihre Laufzeit von 51:25 allen Angriffen lange stand. Einzig die Französin Fanny Delahaye konnte sie mit 48.33 unterbieten.

Lotta berichtet: «Ich hatte das Gefühl, dass ich gut in den Lauf gestartet war. Die Routenwahl 4 zu 5 habe ich recht gut gemeistert, obwohl ich etwas im Grünen steckenblieb. Zeitlich habe ich da wohl nicht viel verloren. Die Hangposten, vor denen ich recht Respekt hatte, sind aber gut geglückt. Bei der Routenwahl 7 zu 8 wählte ich eine spezielle Route, da ich auf der Karte von 7 zu 9 las.  So büsste ich viel Zeit beim Suchen des Postens 8 auch im Postenraum ein. Profitieren konnte ich dann aber beim Anlaufen des Postens 9. Leider ist mir zu Posten 12 noch ein grösserer Fehler von zwei Minuten passiert. Die Karte war da nicht ganz genau aufgenommen und ich verliess mich zu stark auf ihre Richtigkeit. Alles in allem war es aber ein schöner Lauf und ich bin sehr zufrieden damit.»

Foto: Screenshot D16 Long, Lotta P7 zu P8

Staffel

Schon vor den Wettkämpfen war Lotta für die 2. Stecke gesetzt. Die Startläuferin Rahel Good konnte mit 1 s Vorsprung als Erste an Lotta übergeben. Lotta liess nichts anbrennen und büsste nur 18 s Rückstand auf die führende Finnin ein. Luisa Gartmann, die dritte im Bunde, sicherte den 2. Schlussrang hinter dem finnischen Team Laakso/Muukonen/Koskinen.

Lotta zieht Bilanz: «Leider war es mir zu Beginn übel. So fühlte ich mich während des Laufes physisch gar nicht gut. Trotzdem konnte ich grösstenteils mit der Finnin zusammenlaufen. Ich wählte jeweils die technisch einfachere dafür längere Route; denn ich wollte auf Nummer sicher gehen. Meine Hoffnung, dadurch Zeit herauszulaufen. ging nicht ganz auf. Am Schluss nahm ich noch eine falsch Routenwahl, konnte aber gut an 2. Stelle übergeben.  Es ist mega cool, dass wir als Team eine Medaille holen konnten.»

Die 16 köpfige Schweizer Delegation sicherte sich die Nationenwertung vor Fnnland. In den Kategorien D16, H16, D18 und H18 konnte aufs Treppchen gestiegen werden: 1 x Gold, 5 x Silber und 1x Bronze. Die unausgesprochenen Erwartungen hüben wie drüben wurden also auch hier mehr als erfüllt.

https://eyoc2023.eu/

Text: Jacqueline Bill