Massenstart EMBTBOC2022, Foto: EMTBOC2022

Simon Brändli, Elite, wird Europameister in der Langdistanz! EM Langdistanz

Adrian Jäggi an der EMTBOC2022, Foto: EMTBOC2022
Adrian Jäggi beim Zielposten, Foto: Patrick Henseler

Adrian Jäggi, Elite, erreichte in der Langdistanz den 8. Rang im 63-köpfigen Teilnehmerfeld.Vier Schweizer (Brändli, Jäggi, Hotz, Rieder) massen sich mit den anderen 16 Nationen. Nach schwierigem Start (17. Rang) steigerte sich Adrian kontinuierlich und fuhr ab der zweiten Rennhälfte konstant auf dem 8. Rang. Mit seiner Zeit von 1:51:09 erreichte er gut vier Minuten hinter dem Erstplatzierten Simon Brändli das Ziel. Die weiteren Rennen hat Adrian auf seiner Homepage Adrian Jäggi eindrücklich dokumentiert. Adrian, wir freuen uns mit dir über deinen grossartigen 8. Rang und gratulieren herzlich zu deinen Leistungen!

Adrian, was bedeutet dir diese Rangierung?

Sie bedeutet viel für mich! Es ist eine Bestätigung für meine gute Form, die ich in den letzten beiden EM Langdistanzen zeigen konnte. Es stimmt mich zuversichtlich für die kommenden Saisonhöhepunkte!

Du hast letztes Jahr dein Elektroingenieurstudium abgeschlossen, und arbeitest nun 40 % als Assistent an der BFH in Burgdorf und an deinem Masterstudium, daneben setzt du auf den Leistungssport. Wie ist das für dich?

Es ist definitiv immer viel los. Im Masterstudium belege ich momentan 3 Module (9ECTS), daneben arbeite ich an der ersten Projektarbeit (ebenfalls 9 ECTS) an einem Projekt für das Institut, in dem ich angestellt bin. Mein Chef ist zum Glück äussert flexibel und verständnisvoll für meine sehr intensive «Nebenbeschäftigung». Ich freue mich trotzdem auf die Semesterferien nach den Prüfungen in den nächsten beiden Wochen, dann fällt zumindest 1/3 meiner Beschäftigung vorübergehend weg.

Als nächstes grosses Ziel stehen die Weltmeisterschaften in Schweden an, 10.-20. Juli 22. Wie sieht deine Vorbereitung darauf aus?

Nach der EM ging es direkt ins Trainingslager für die WM nach Falun und Leksand. Wir trainierten in relevanten Geländen und bestritten Schweden-Cup Rennen in Leksand. Dies war ein sehr wichtiger Teil der Vorbereitung. Unmittelbar danach stand noch ein Rennwochenende in Fontainebleau an, und da zeigte sich bei mir, dass langsam alles etwas zu viel wurde. Nach einer grossen Erschöpfung geht es mir aber unterdessen wieder super und meine Trainingswerte stimmen mich wieder zuversichtlich für die kommende WM! Mein Ellbogen, den ich Frankreich nähen musste, ist ebenfalls wieder geheilt!

Du hast Simon Brändli in dieser Saison national schon mehrmals bezwungen. Er hat sein eigentliches Ziel, den Spint zu gewinnen, verpasst. Nach seinem Europameistertitel in der Langdistanz wird er zitiert: « Ich musste diesen vierten Platz zuerst verarbeiten und mental daran arbeiten, dass ich trotzdem auch heute voll an mich glaube.» Welchen Stellenwert hat die mentale Vorbereitung für dich?

Simi ist einer, der sich sehr gut auf die wichtigen Wettkämpfe fokussieren kann. Nicht dass ihm die Swiss-Cup Rennen unwichtig wären, aber da schaffe ich es doch häufiger, ihn zu schlagen, als an wichtigen Rennen. Ich stehe an einem ganz anderen Punkt als Simi, der in jedem Rennen um die Medaillen kämpft. Ich weiss, dass ich in gewissen Geländen mehr Vorteile habe als in anderen, so liegen mir hügelige Gelände deutlich besser als flache. Während dem Rennen fokussiere ich mich ebenfalls nur aufs Hier und Jetzt, und versuche immer mein Bestes zu geben, auch wenn mir ein Gelände nicht liegt. Es geht bei mir schliesslich um jeden Rang, und (noch) nicht darum, der absolut Schnellste zu sein.

Noé Henseler beim Zielposten, Foto: Patrick Henseler

Noé Henseler (Jugend) gehört seit der Saison 2020 der Anschlussgruppe des Bike-OL Nationalkaders an. Er erreichte beim Mitteldistanz Rennen mit dem 6. Rang einen Diplomplatz. In der Langdistanz spurtet er zu Rang 5 in einem 33-köpfigen Teilnehmerfeld. Mit einer Zeit von 1:15:41 verlor er knapp 3.33 Minuten auf den Erstplatzierten Leclere. Noé, wir freuen uns mit dir über deine Erfolge und gratulieren herzlich zu diesen ausserordentlichen Leistungen!

Noé, was bedeuten dir diese Rangierungen?

Für mich war es eine Bestätigung meiner Leitungen nach der EYMTBOC in Portugal. Diese Resultate sind für mich eine gute Basis für weitere Wettkämpfe.

Was lässt dich in einem Feld von 13 Nationen so erfolgreich mithalten? Überwiegt jugendliche Unbekümmertheit oder grosses Selbstvertrauen?

Ich finde es sehr anspornend in diesem internationalen Feld starten zu dürfen. Der kollegiale Umgang mit den anderen Nationen bereitet mir viel Freude.

Wieviel Zeit wendest du inzwischen für dein Training auf?

Circa 10-15h pro Woche

Du bist 15-jährig und besuchst die Kantonsschule. Wie gelingt es dir Schule und Sport unter einen Hut zu bringen?

Ich habe einen grossen Hut. 😉

Text: J. Bill / Fotos: P. Henseler und EMTBOC2022