Bike-O Nordwestschweiz hat am 3. September in den Hügeln um Arisdorf die Langdistanz Schweizermeisterschaft im Bike-OL organisiert. Die Bahnleger haben es verstanden, das Gelände mit einigen Gräben und einem verzweigten und kurvenreichen Wegnetz an den Flanken der Hügel so zu nutzen, dass man oft etwas weiter weg vom Strich nach der Idealroute suchen musste um nicht unnötige Steigungen absolvieren zu müssen. Die beste Kombination von kurzer Route und möglichst wenig Steigung war heute wohl die grösste Herausforderung. Leider durften die meisten vorhandenen Trails nicht befahren werden, so blieben vor allem die Waldwege und übrig. Dank dem schönen Wetter bei angenehmen Temperaturen konnten die Startenden auf den Strecken auf offenem Feld sogar noch Landschaft und Aussicht geniessen – wenn man mal den Blick von Karte und Weg lösen konnte. Von den 108 Teilnehmenden gelang 4 von 5 Startenden der OLG Biberist der Sprung aufs Podest:
Herren Elite: 1. Adrian Jäggi (er hat sich glücklicherweise und offensichtlich gut von der Lebensmittelvergiftung während der WM erholt 😊)
Herren 17: 1. Noé Henseler
Offen Mittel: 1. Annik Henseler
3. Matti Henseler
Herzliche Gratulation den Erfolgreichen Biker und Bikerin!
Foto: Laufleiterinnen Regula Jäggi und Lisa Sprenger Olson (v. l.)
Foto: Bahnleger Noé Rüegsegger und Ueli Rüegsegger (v. l.)
Der 2. Lauf des impOLs-Cup 2023 fand ausnahmsweise an einem Samstag, am 1. Juli, von 10-12 Uhr statt. Besammlung der 155 Teilnehmenden war beim Schulzentrum Gländ in Gerlafingen. Der Sprint-OL wurde auf den OL-Karten «Oberwald-Chessler» und «Schulanlage Gländ Gerlafingen» durchgeführt.
Die Laufleiterinnen
Lisa fragte Regula an der GV, ob sie bereit wäre, mit ihr die Laufleitung zu übernehmen. «Mit Lisa?», überlegte Regula. «Das machen wir!»
Ihr Ziel war, dass alles rund läuft und der Lauf möglichst ohne Pannen über die Bühne geht.
Doch die erste Panne ereignete sich gleich zu Beginn. Eigentlich war man davon ausgegangen, den Lauf auf der neuen Karte Uferpark Attisholz durchzuführen. Dann kam die unerwartete Nachricht «Uferpark besetzt». So mussten eine neue Karte und ein neuer Besammlungsort gefunden werden. Am Anfang musste Regula Jäggi die Örtlichkeiten wie Schulhaus und genügend Parkplätze organisieren, was einige Zeit in Anspruch nahm. Mit der Zeit fügte sich dank allseitiger Unterstützung ein Puzzleteil zum andern. Die beiden Laufleiterinnen konnten auf viele versierte Helferinnen und Helfer zählen. Immer wieder tauchten Fragen auf, die dank der professionellen Mitarbeit von Bahnleger, Kartenchef und Auswertung rasch geklärt werden konnten.
Ein Highlight war für Lisa Sprenger Olson und Regula Jäggi die beiden Talentbox-Kinder mit einem Gratis-Start, bei welchem sich das eine nach dem Lauf sehr freudig äusserte und sich das andere nach dem Auslesen der ersten Bahn sogleich für eine weitere Bahn anmeldete. OL-Freude pur!
Der Lauf ist bei den Teilnehmenden sehr gut angekommen, und das schöne Wetter trug zur aufkommenden Ferienstimmung bei. Ziel erreicht! Die beiden Laufleiterinnen fanden es schön und spannend, zusammen zu arbeiten. Gut haben sie das miteinander gewagt.
Die Bahnleger
Wenn der Vater mit dem Sohne zusammen die Bahnlegung macht, so darf man auf neue, kreative Ideen gespannt sein:
– Eine Laufkarte, die auf der Vorder-und Rückseite verschiedene Karten mit unterschiedlichen Massstäben aufweist.
– Eine beachtliche Anzahl Posten, welche die Überprüfung der Badge-Kapazitäten erforderte. Bahn A hatte 39 Posten.
Die fünf Bahnen starteten auf der Karte Oberwald-Chessler, M. 1:4000. Diesen Part übernahm der 18-jährige Noé Rüegsegger. Der zweite Teil der Bahnen folgte auf der Schulhauskarte “Schulanlage Gländ Gerlafingen”, M. 1:1250. Diese Aufgabe erledigte Ueli Rüegsegger. Als Tüpfchen auf dem i realisierte er auf dem grossen Rasenplatz noch ein Labyrinth mit Postenstandorten. Miron Rulka übernahm die Kontrolle.
Die spontanen Reaktionen nach dem Lauf lauteten «henneschwär» bis «super-cool».
Die Auswertung
Brigitte Hammer und die Auswertung gehören zusammen wie Karte und Kompass. Wenn sie dann noch auf die Unterstützung von Vater und Sohn Henseler zählen darf, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. 155 Teilnehmende mit Klub ohne Klub, mit Adresse ohne Adresse, mit Badge ohne Badge, mit Postenfehler ohne Postenfehler. Kein Problem, die Rangliste wurde prompt und zuverlässig erstellt!
Foto: Noé Henseler, Patrick Henseler und Brigitte Hammer (v. l.)
Die OL-Karten
Ohne Karte geht gar nichts im OL! Keinem ist das mehr bewusst als dem Kartenchef Thomas Jäggi. Nach der Absage für die Karte Uferpark setzte er alles daran einen würdigen Ersatz zu finden. Dass er es schaffte, innert kurzer Zeit die Bewilligung einzuholen, und die Karten zu aktualisieren, spricht für ihn, den versierten und engagierten Macher im Hintergrund.
impOLs Cup 2023
impOLs, der Förderverein Oberaargau-Solothurn ist eine Vereinigung von sechs OL-Vereinen. Sein Ziel ist impOLsive OL-Erlebnisse für OL-Profis, Einsteigerinnen, Familien, SchülerInnen und Freizeit Sportlerinnen anzubieten. Der 3. ImpOLs-Lauf wird am Donnerstag, 6. Juli vom OLV Langenthal auf der Karte «Langenthal Schuelwald» organisiert.
Foto: Vize-Europameisterin Lotta Lüthi, Europameisterin Fanny Delahaye, Hana Vitkova (v.l.)
Lotta gewinnt an ihrer ersten EYOC-Teilnahme auf Anhieb den Titel Vize-Europameisterin in der Langdistanz und die Silbermedaille in der Staffel mit Rahel Good und Luisa Gartmann. Der 10. Rang im Sprint runden die Bilanz dieses jüngsten OL-Talentes der Equipe D16 ab. Die Mitglieder der OLG Biberist SO gratulieren ihr herzlich!
Foto: Staffel-Zieleinlauf zum 2. Rang, Lotta Lüthi, Luisa Gartmann, Rahel Good (v.l.)
Die 16-köpfige Schweizer-Delegation startete am Freitag, 24.6.23 an der European Youth Orienteering Championships 2023, EYOC in Bulgarien. Der Auftakt bildete der Sprintwettkampf im Zentrum der Kleinstadt Velingrad. Am Samstag folgte die Langdistanz und am Sonntag die Staffel. Lotta musste sich In der Kategorie D16 mit 95 Teilnehmerinnen messen.
Lotta, 2008, kam die Ehre zuteil für die EYOC selektioniert zu werden. Das oberste Ziel war internationale Erfahrungen sammeln zu können. Ihre bisherige erfolgreiche Saison, in der für sie neuen Alterskategorie D16, schürte aber auch Erwartungen.
Lotta lässt uns an ihrem Abenteuer EYOC teilhaben.
Erste EYOC und Sprint
Lotta, wie hast du deinen ersten Einsatz an einer EYOC bei W16 im Fuss-OL erlebt?
«Es war nicht viel anders an einem normalen Lauf und cool.»
Die Sprintkarte war eine ungewohnte Mischung aus Wohnquartieren und Waldpartie. Wie konntest du mit dieser Herausforderung umgehen? «Die Mischung aus Wald und Stadt war cool. Sie haben sehr viel aus der Karte herausgeholt. So hat der neu kartierte Schlussteil, der bis da unbekannt war, Spannung gebracht. Und die künstlichen Mauern haben den Lauf schwieriger, aber ebenfalls spannend gemacht. Es sind mir sehr viele Fehler passiert und mein Laufkonzept war nicht so gut. Doch neuer Lauf, neue Chance!»
Foto: Screenshot D16 Sprint, Lotta P7 zu P8
Die Schweizerinnen Rahel Good und Nesa Schiller holten Gold und Silber.
Langdistanz
Lotta wählte die frühe Startzeit von 8.53 Uhr MEZ für die anforderungsreiche Langdistanz. Heisses Wetter zum Laufen ist nicht so ihr Ding. Nebst ihrer physischen Leistungsfähigkeit bewies sie mit ihrer Routenwahl auch Nervenstärke. Früh gestartet, hielt ihre Laufzeit von 51:25 allen Angriffen lange stand. Einzig die Französin Fanny Delahaye konnte sie mit 48.33 unterbieten.
Lotta berichtet: «Ich hatte das Gefühl, dass ich gut in den Lauf gestartet war. Die Routenwahl 4 zu 5 habe ich recht gut gemeistert, obwohl ich etwas im Grünen steckenblieb. Zeitlich habe ich da wohl nicht viel verloren. Die Hangposten, vor denen ich recht Respekt hatte, sind aber gut geglückt. Bei der Routenwahl 7 zu 8 wählte ich eine spezielle Route, da ich auf der Karte von 7 zu 9 las. So büsste ich viel Zeit beim Suchen des Postens 8 auch im Postenraum ein. Profitieren konnte ich dann aber beim Anlaufen des Postens 9. Leider ist mir zu Posten 12 noch ein grösserer Fehler von zwei Minuten passiert. Die Karte war da nicht ganz genau aufgenommen und ich verliess mich zu stark auf ihre Richtigkeit. Alles in allem war es aber ein schöner Lauf und ich bin sehr zufrieden damit.»
Foto: Screenshot D16 Long, Lotta P7 zu P8
Staffel
Schon vor den Wettkämpfen war Lotta für die 2. Stecke gesetzt. Die Startläuferin Rahel Good konnte mit 1 s Vorsprung als Erste an Lotta übergeben. Lotta liess nichts anbrennen und büsste nur 18 s Rückstand auf die führende Finnin ein. Luisa Gartmann, die dritte im Bunde, sicherte den 2. Schlussrang hinter dem finnischen Team Laakso/Muukonen/Koskinen.
Lotta zieht Bilanz: «Leider war es mir zu Beginn übel. So fühlte ich mich während des Laufes physisch gar nicht gut. Trotzdem konnte ich grösstenteils mit der Finnin zusammenlaufen. Ich wählte jeweils die technisch einfachere dafür längere Route; denn ich wollte auf Nummer sicher gehen. Meine Hoffnung, dadurch Zeit herauszulaufen. ging nicht ganz auf. Am Schluss nahm ich noch eine falsch Routenwahl, konnte aber gut an 2. Stelle übergeben. Es ist mega cool, dass wir als Team eine Medaille holen konnten.»
Die 16 köpfige Schweizer Delegation sicherte sich die Nationenwertung vor Fnnland. In den Kategorien D16, H16, D18 und H18 konnte aufs Treppchen gestiegen werden: 1 x Gold, 5 x Silber und 1x Bronze. Die unausgesprochenen Erwartungen hüben wie drüben wurden also auch hier mehr als erfüllt.
Am Samstag 1.7.23 findet im Rahmen des impOLs Cups ein Sprint-OL statt. Die Weisungen geben dir über die Detail Auskunft.
Die Laufleiter:innen und die Helfer:innen freuen sich über deine Teilnahme. Bist du dabei? Dann melde dich noch heute an: entry.picoevents.ch, Meldeschluss: Mittwoch 28. Juni 2023. Nachmeldungen vor Ort möglich.
Foto: Gruppe grün mit Betreuerin Malin Lüthi (rechts)
Am Dienstag, 6. Juni 2023 hatten Dritt- bis Sechstklässler die Wahl: entweder in die Schule gehen oder der Einladung zum Talentbox Event Derendingen folgen. 104 Kinder frönten an diesem Jubiläumsanlass zu 20 Jahren sCOOL in den Schulen ihrer Begeisterung für den Orientierungslauf. Es war einer von zwölf Events, welche in der Schweiz vom 5.-9.6.23 stattfanden. Das Ziel war sich für den Talentbox Final in Olten zu qualifizieren. Die organisierende OLG Biberist SO konnte zusammen mit den Bucheggberger OL auf 17 Helfer: innen zählen. Darunter die versierte sCOOL-Verantwortliche Ursula Spycher und die amtierende Schweizermeisterin im Sprint-OL, Eline Gemperle.
Foto: Schweizermeisterin Gemperle erklärt die Routenwahl
Am Vormittag wurden die Schülerinnen und Schüler, gruppenweise, weiter in den OL eingeführt. Beim Workshop Routenwahl ging es darum, zu zweit die schnellere Route um ein Hindernis (Gebäude, Dickicht, Teich) herauszufinden. Im Workshop Signaturen konnten die “Buchstaben” zum Lesen einer OL-Karte in einer Stafette und einem OL trainiert werden. Der dritte Workshop schulte das Orientieren im Raum: Wo bin? Wohin will? Wie laufe ich? Bei allen Workshops wurden die Anforderungen im Verlaufe der 40 Minuten erhöht, indem mit elektronischer Posten-und Zeitangabe ein direktes Feedback erfolgte.
Für das Picknick in der Mittagspause waren viel Eistee und ein schattiger Ort gefragt.
Am Nachmittag fieberten die 58 Knaben und 46 Mädchen auf ihr drei Wettkampläufe hin. Die Startenden stellten sich vor die Startlinie, nahmen eine OL-Karte und hatten eine Minute Zeit ihre Bahn zu studieren. Dann piepste die Startuhr den Countdown und die Kinder zählten mit: 5, 4, 3, 2, 1, los! Nach dem Spurt auf die sechs verschiedenen Startposten verschwanden sie im Schulareal. Knapp drei Minuten später tauchten sie wieder hinter der Turnhalle auf und liefen ins Ziel.
Es war mäuschenstill in der Aula. Die Rangverkündigung begann. Die drei ersten jeder Bahn durften aufs Podest steigen und einen Preis entgegennehmen. Eine zusätzliche Verlosung mit der Glücksfee Gemperle liess Kinderaugen strahlen. Höhepunkt des Anlasses war dann die Qualifikation von vier Schulteams (2 Mädchen/2 Knaben) für den schweizerischen Talentbox-Final. Diesmal am schulfreien Samstag vom 17. Juni in Olten
Mädchen 1. Rang: Primarschule Lohn Ammannsegg
Mädchen 2. Rang: Gemeinsame Schule Unterleberberg, GSU Flumenthal
Dieses Jahr findet die Klubmeisterschaft zusammen mit dem Helferessen für den Nationalen OL vom 01.04.23 statt. Auf dem Programm stehen die Klubmeisterschaft am Nachmittag im Brunnersberg bei Gänsbrunnen und danach ein gemütliches Znacht im Berghof Montpelon. Also definitiv etwas für Geniesser, sowohl im Wald wie auch im Berghof!
Alle weiteren Infos findest du im Anmeldeformular unter folgendem Link:
Die OLG Biberist SO und die Bucheggberger OL freuen sich dank der Unterstützung von Swiss Orienteering über 114 Kinder am Dienstag ab 9 Uhr im Schulzentrum Derendingen-Luterbach zu begrüssen.
3.-6. Klässler aus dem Aargau, dem angrenzenden Bernbiet sowie den solothurnischen Bezirken Wasseramt, Lebern und Solothurn machen mit. Die engagierte sCOOL-Etappenleiterin Ursula Spycher sowie viele Helferinnen und Helfer bereiten den Mädchen und Knaben ein abwechslungsreiches Programm vor, ganz im Sinne des 20-jährigen sCOOL-Jubiläums.
Die sCOOL-Talentbox besteht aus zwölf regionalen Talentbox-Events und dem schweizweiten Talentbox-Final. An jeder sCOOL-Etappe qualifizieren sich die schnellsten Mädchen und Knaben für einen regionalen Talentbox-Event. An den Talentbox-Events werden die Kinder weiter in den OL eingeführt, lernen Personen aus dem lokalen OL-Verein kennen und können das Gelernte an einem kleinen Abschlusswettkampf zeigen. An den regionalen Talentbox-Events können sich die Kinder wiederum für den Finaltag qualifizieren, der am 17. Juni von 10-16 Uhr im Schulhaus Säli in Olten stattfindet.
OL für Alle – impOLsive OL-Erlebnisse im Sommer in der Region Oberaargau-Solothurn für OL-Profis, EinsteigerInnen, Familien, SchülerInnen und FreizeitsportlerInnen!
In dieser Beschreibung findest du alle Details. Bist du auch dabei?
Wir gratulieren Noé und Adrian bestens zu ihren herausragenden Platzierungen an der Mountainbike-OL-Europameisterschaft in Loulé, Portugal.
Noé Henseler auf dem Weg zum Europameistertitel
Noé brillierte gleich im ersten Rennen in der Mitteldistanz: Rang 1 und somit Europameister in der Jugend-Kategorie. In der Langdistanz und im Sprint bei der Jugend sowie der Staffel bei den Junioren zeichnete er sich durch eine eindrückliche Konstanz und cleveres Rennverhalten aus. In jedem Rennen belegte er einen Rang in den ersten Sechs und holte sich gleich drei Diplome. Siehe: https://www.swiss-orienteering.ch/de/news/bike-ol.html
Adrian Jäggi als Zielfahrer in der MIxed-Staffel
Adrian Jäggi überzeugte am zweiten Renntag beim Massenstart trotz eines defekten Reifens mit dem 7. Rang. Sein bisher bestes Ergebnis als Elite-Fahrer. In der Mixed-Staffel holte er überraschend Bronze mit Ursina Jäggi und Noah Rieder. Adrian Jäggi zeigte in diesem Rennen eine taktische und kämpferische Meisterleistung. Dadurch sicherte er die erste Medaille für ein Schweizer Elite-Team im Mixed Relay seit über 10 Jahren (2012). Siehe: https://www.swiss-orienteering.ch/de/news/bike-ol.html
Noé gibt uns Einblick:
Noé, wie war die Vorbereitung? Hattest du gemerkt, dass du in Top-Form warst, oder kamen die Leistungen überraschend?
Ich trainierte für die EM seit dem Neujahr und konnte so mit einer guten Physis starten. Zudem bereitete ich mich mit Google Street View auf jedes Rennen vor. Das half mir besonders in der Mitteldistanz und Langdistanz, um mich in den Dörfern zu orientieren. Ich setzte mich vor dem ersten Rennen stark unter Druck, da ich wusste, dass viel möglich ist, jedoch kann man in der Mitteldistanz auch sehr schnell Fehler machen, die einen viel Zeit kosten. Was bedeutet dir der errungene Europameistertitel? Und der “Plämpu”?
Dieser motiviert mich natürlich für die kommenden Meisterschaften im nächsten Jahr. Jedoch zeigten mir die weiteren Rennen, dass nahezu alles zusammenspielen muss, um aufs Podest fahren zu können.
Mit dem “Plämpu” verbinde ich viele gute Erinnerungen, der für mich schönen Europameisterschaft. Dein Vater reiste ebenfalls kurz vor dem ersten Rennen an. Wie konnte er dich unterstützen?
Er hat mich und das Team, wo es nötig und möglich war, wie z. B. im Notfall Wassermelonen aufzutreiben, unterstützt.
Du freutest dich am meisten auf dieJunioren-Staffel. Flurin Schnyder kanntest du ja schon, Silas Lützelschwab kam neu dazu. Wie erlebtest du dein Team?
Wir haben alle untereinander einen respektvollen und lustigen Umgang, so konnten wir mit viel Freude in die Staffel starten. Dass es am Schluss für den vierten Rang gereicht hat, ist um so schöner.
Welche internationalen Kontakte mit anderen Fahrer:innen bleiben dir in nachhaltiger Erinnerung?
Ich habe mich viel mit Tomas Zçrnik, Matteo Traversi oder Eemil Koskkinen unterhalten. So konnten wir über unsere Routen nach dem Wettkampf diskutieren oder Spass am Bankett haben.
Was meint dein Haupt-Sponsor Thömus zu deinem Erfolg?
Diese Frage kann ich nicht für ihn beantworten. Aber es ist natürlich schön, wenn ich mit diesem Sieg Thömus etwas zurückgeben kann.
Wie geht es nach diesem Höhepunkt nun weiter mit deiner Bike-OL-Saison?
Anfangs Juli werde ich in Tschechien meine MTBO-Fähigkeiten im Trainingslager u. a. mit Wettkämpfen verbessern. Im Herbst folgen die Wettkämpfe der nationalen MTBO Swiss Cup Serie.
Als Bike-Saison Höhepunkt ist der Eigerbike-Marathon geplant. So kann ich mich auch auf physischer Ebene mit Athleten aus der “Bike-Szene” vergleichen.
Adrian, der Teamleader Elite, gibt uns Einblick:
Adrian, welches Fazit ziehst du für dich von dieser Europameisterschaft?
Ein sehr positives, auch wenn zwei von vier Rennen nicht nach meinen Vorstellungen liefen. Im Middle sowie im Sprint konnte ich nicht mein Potential abrufen. Auch wenn mir längere Distanzen besser liegen, wäre da deutlich mehr drin gelegen. Im Massenstart war alles auf meine Fähigkeiten ausgerichtet: Es war steil und gab viele Höhenmeter zu bewältigen, und es war heiss. Ich denke ich kann allgemein die Hitze deutlich besser vertragen als andere Athleten, was an diesem Tag sicher ein Vorteil war.
Wie fühlst du dich in der Lage als Teamleader?
Diese Rolle ist dank unserer sehr erfahrenen und engagierten Trainerin Christine nicht allzu gross. Aber klar gebe ich gerne meine Erfahrungen, die ich während den vergangenen 8 Jahren im Bike-OL-Leistungssport gesammelt habe, an die Jungen weiter.
Während des Rennens am Massenstart hast du deinen defekten Reifen «fliegend» während eines Aufstiegs repariert. Bist du zugleich auch Servicemann für deine Bikes? Inwiefern unterstützt dich dein Sponsor Velo-Art dabei?
Es war ein langsamer Defekt, und dank der Dichtmilch im Reifen reparierte sich der Defekt von selbst. Ich überprüfte beim Hochrennen (eher Klettern) fliegend, indem ich zuerst die Patrone bereit machte und dann überprüfte, ob ich ein Tubeless Würmchen brauche oder ob das Loch klein genug ist, damit die Milch dichtet. Ich konnte dann zuoberst nur kurz die Patrone rein lassen und weiterfahren, der Zeitverlust betrug ca. 20’’, die Route, die ich wegen des Defekts gewählt hatte, war zusätzlich ca. 30’’ länger, also fast nichts.
Ich bin mein eigener Servicemann, sowohl zuhause als auch unterwegs. Bei Velo-Art gebe ich oft nur aufwändigere Reparaturen, wie z.B. einen Gabelservice in Auftrag.
Du verfügst über ein eindrückliches Wissen als Mountainbike-Fahrer. Wie die vier Rennen gezeigt haben, lassen sich Erfolge trotzdem nicht einfach so planen. Was hat deiner Einschätzung nach in der Mixed-Staffel zur Bronze-Medaille geführt?
Der Weg zu Bronze wurde zuerst einmal durch sehr stabile Leistungen meiner Teamkolleg:innen geebnet. Ich konnte als 6. mit weniger als 2’ Rückstand auf die Spitze mein Rennen starten. Ich konnte meine Strategie gut umsetzen und meine Stärken an den steilen Anstiegen ausspielen. Beim 10. Posten gab es einen grossen Zusammenschluss und wir waren gut sechs Fahrer zusammen. Mir war nicht bewusst, dass wir die Spitze des Rennens bildeten. Beim Posten 12 unterlief dann allen, bis auf Teemu Kaksonen und Riccardo Rossetto ein Fehler. Ich konnte mich am schnellsten auffangen und war so an 3. Stelle, verlor aber ca. eine Minute auf die Spitze. Teemu machte dann noch einen Fehler, und Riccardo fuhr kurz vor dem Übergang einen Platten ein. So fand ich mich ganz am Schluss nur noch 13 Sekunden hinter Gold im Ziel wieder, der Titel wäre drin gelegen. Aber auch so bin ich mehr als zufrieden mit der Medaille!
In der World Ranking List bist du als bester Schweizer auf Rang 17 vorgerückt. Was heisst das für dich?
Das World Ranking ist aktuell nicht so aussagekräftig, da der Modus kürzlich umgestellt wurde und meiner Meinung nach da noch etwas schief gegangen ist. Meine bisher beste Platzierung war Rang 12, und mein Ziel ist es sicher mich in der Top15, also in der letzten Startgruppe, festzusetzen.
An dieser Europameisterschaft wurden meines Wissens zum ersten Mal täglich Interviews mit euch auf Youtube angeboten. Wie hast du das erlebt? Wie wichtig ist Social Media für eure Sportart?
Wir versuchen immer wieder neue Wege, die Wettkämpfe unseren Supportern und Fans näher zu bringen. Da die Möglichkeiten, die Rennen live zu verfolgen, diesmal äusserst beschränkt waren, nutzen wir ein neues Format. Zusammen mit den sehr spannenden Berichten von Silas konnten wir so trotzdem etwas Nähe schaffen. Social Media ist allgemein sehr wichtig, da wir so zeitnah und mit attraktiven Bildern (von Noé und Patrick, danke!) von unseren Rennen erzählen können und Sponsoren auf dem Laufenden halten können, sowie für sie etwas Publicity schaffen können.
Wir danken Noé und Adrian für ihre Beiträge und wünschen den beiden alles Gute für die weitere Bike-OL-Saison.